Freiheit zum und vom Buch

Art. I. Freiheit der Medienwahl

Ob eine Schrift analog auf Papier oder digital auf dem Bildschirm erscheint – das entscheiden Autoren und Leser frei. Der anbietende Autor sucht das Medium, das seinen Text »transportiert«; der nachfragende Leser wählt seinen Lesestoff nach Lesegewohnheit und Adaptionsfertigkeit. Dieses kommunikative Aushandeln zwischen Autor und Leser ist frei; der Staat hat sich hierzu neutral zu verhalten.

Art. II. Publikationssystem

Analoge, papierne Publikation erfolgt dezentral – über eine Vielfalt von Verlagen, Buchhandlungen und Bibliotheken [Ausnahme: Staatsverlage in totalitären Systemen]. Digitale Publikation strebt aus Kosten- und Erhaltungsgründen nach Zentralisierung in einer digitalen Nationalbibliothek oder jedenfalls wenigen Repositorien. Damit ist Medienwahl für die Schriftkultur systemisch.

Art. III. Kommunikationsfreiheit

Zentrale digitale Server ermöglichen weitreichende und effektive Kontrolle des Schriftenangebots und des Leseverhaltens. Deshalb verlangt das digitale System nach Sicherung der Autorfreiheit und nach Datenschutz des »protokollierten« Lesers. Analoge Systeme besorgen dies durch Dezentralität.